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Angebotsdarstellung

Herkunft - Ankunft - Zukunft

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Informationsangebote zu Suchtfragen von und für Menschen mit Migrationshintergrund.
Ziel von Herkunft-Ankunft-Zukunft ist die kultursensible Aufklärung über das Suchthilfesystem in Hamburg und die Vermittlung von Informationen rund um das Thema ?Sucht? in den Communities und in Muttersprache. Dabei steht die Enttabuisierung des Suchtthemas unter den Migrantinnen und Migranten im Mittelpunkt des Interesses. Hierzu wird das Projekt von ehrenamtlichen Keypersons unterstützt, die ihr speziell geschultes Wissen zu dieser Thematik in einzelnen Veranstaltungen einbringen.
Neben sprachlichen Hürden, sind Hilfsangebote unter der Bevölkerung der Menschen mit Migrationshintergrund häufig nicht bekannt, da in den Herkunftskulturen die Beratungs- und Behandlungsangebote andere sind als in Deutschland. Darüber hinaus kann Skepsis auf Seiten der Migrantinnen und Migranten den öffentlichen Angeboten gegenüber zu Konflikten führen, insbesondere bei suchtbezogenen Problemen.
Der Bedarf an Aufklärung und Information vor allem zu den Themen Drogen und "Sucht", zu Hilfsmöglichkeiten und Anlaufstellen ist unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sehr hoch. 90 Prozent der befragten Personen aus unseren Informationsveranstaltungen geben an Neues während der Informationsveranstaltung erfahren zu haben.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Nida Yapar
Sucht.Hamburg gGmbH
Repsoldstr. 4
20097 Hamburg (Hamburg)

Telefon: 040 / 284991824

E-Mail: yapar(at)sucht-hamburg.de

Website: http://www.sucht-hamburg.de


Projektträger

Sucht.Hamburg gGmbH
Repsoldstr. 4
20097 Hamburg


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Januar 2006

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

  • Personen mit niedrigem beruflichen Status (z.B. ungelernte Arbeiter/-innen)
  • Personen mit niedriger Schulbildung (z.B. Personen ohne qualifizierten Schulabschluss)
  • Migrant/-innen in schwieriger sozialer Lage
  • Suchtkranke Personen
  • Personen in strukturschwachen Wohnregionen / Quartieren

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Altersgruppenübergreifend

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Jungen / Männer
  • Mädchen / Frauen

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des Projektes sind die sogenannten Keypersons. Migrantinnen und Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund werden durch SUCHT.HAMBURG zu interkulturellen, muttersprachigen ?Schlüsselpersonen?/?Brückenpersonen? geschult und zertifiziert. Diese interkulturellen Keypersons referieren in ihrer jeweiligen Community (Kultur- und Jugendhäuser, Elterncafés, Moscheen usw.) über das Suchthilfesystem, in Muttersprache, in Hamburg.

Ebenso sind Multiplikatorinnen und Multiplikatoren die Fachkräfte vor allem aus dem Hamburger Suchthilfesystem und MigrantInnenorganisationen, die dieses Projekt in ihren Gruppen "werben" und anbieten.


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Die Keyperson-Schulung wird von einer Vielzahl von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner unterstützt. Die Fachabteilung Drogen und Sucht der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz unterstützt und fördert das Projekt finanziell und begleitet die Umsetzung inhaltlich-fachlich. Darüber hinaus sind jhj e.V., therapiehilfe e.V., SuchtPräventionsZentrum (Landesinstitut für Lehrerfortbildung und Schulentwicklung), Polizeit Hamburg, Kajal (Frauenperspektiven e.V.), der Hamburger Kinderschutzbund e.V., BQM (Beratung Qualifizierung Migration des kwb) sowie MiMi Hamburg inhaltlich und organisatorisch an der Umsetzung der Schulung beteiligt.

Im Rahmen der Durchführung sind KooperationspartnerInnen die jeweiligen Gruppen, Einrichtungen, Institutionen und Projekte, wie weiter oben beschrieben.


Schwerpunkte des Angebotes

  • Sucht
  • Bürgerschaftliches Engagement
  • Soziale Teilhabe (Integration, Inklusion)
  • Stadtteil-/ Gemeinwesenarbeit, Nachbarschaftsnetzwerke
  • Integrierte / sektorenübergreifende Versorgung

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
  • Häusliches Umfeld
  • Sonstiges: Freizeiteinrichtungen und Stadtteilzentren/ Nachbarschaftshäuser

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

Evaluationen jeder durchgeführten Informationsveranstaltung durch
a) anonyme Fragebögen in der jeweiligen Muttersprache
b) Kurzprotokoll der Ehrenamtlichen + Gespräch (Telefonat vor und nach jeder durchgeführten Informtaionsveranstaltung)
c) Durchführung von Kurzfortbildungen, je nach Bedarf und Nachfrage, u.a. auch das was wir aus den Evaluationen der o.g. Fragebögen erfahren.
d) im Rahmen der qualifizierten Schulung unserer Ehrenamtlichen (Keypersons) wird nach jedem Schulungsmodul (meist 15-20 Module) jeweils eine schriftliche, anonyme Befragung durchgeführt, um auch hier die Qualität regelmäßig zu verbessern.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?

Wichtig ist bei einem solchen Projekt, dass die Keypersons (Ehrenamtlichen) eine hauptamtliche Ansprechperson haben und auch von Hauptamtlichen betreut werden.
Grundsätzlich ist es im Ehrenamt schwer diese für längere Zeit (also über Jahre) zu halten. Es sind immer wieder Ehrenamtliche dabei, die viele Jahre dieses Projekt begleiten und unterstützen, doch auch Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt verändern und somit nicht mehr aktiv sind.

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Die Dokumentation vom Projekt Herkunft-Ankunft-Zukunft ist sehr umfangreich. Es gibt ein Konzept und zum Ende eines jeden Jahres ein Bilanzbericht über alle Veranstaltungen, die Evaluationsergebnisse, Entwicklungen und auch evtl. Rückschritte.
Auf der Internetseite www.sucht-hamburg.de sind alle aktuellen Informationen zum Projekt nachzulesen.
Durch unsere unterschiedlichen muttersprachigen Projektflyer erreichen wir ebenfalls die Personen, die anderweitig in anderen sozialen Systemen nicht ankommen. Dies fällt uns leichter, da unsere Keypersons selbst Migrantinnen und Migranten aus den jeweiligen Communities sind und somit über Sprache und Vertrauen unsere Zielgruppen (für die muttersprachigen Informaztionsveranstaltungen) erreichen.

Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.

Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?

Erläuterung

Evaluationen jeder durchgeführten Informationsveranstaltung durch
a) anonyme Fragebögen in der jeweiligen Muttersprache
b) Kurzprotokoll der Ehrenamtlichen + Gespräch (Telefonat vor und nach jeder durchgeführten Informtaionsveranstaltung)
c) Durchführung von Kurzfortbildungen, je nach Bedarf und Nachfrage, u.a. auch das was wir aus den Evaluationen der o.g. Fragebögen erfahren.
d) im Rahmen der qualifizierten Schulung unserer Ehrenamtlichen (Keypersons) wird nach jedem Schulungsmodul (meist 15-20 Module) jeweils eine schriftliche, anonyme Befragung durchgeführt, um auch hier die Qualität regelmäßig zu verbessern

Welche Methoden werden bei der Selbstevaluation angewendet?

Im Rahmen der Schulung unserer Keypersons/Ehrenamtlichen: anonyme und jeweils dem Schulugsmodul entsprechende schriftliche Befragung (zu Methoden, Aufbau, Struktur, Erwartung (-serfüllung) usw.
Im Rahmen der Informationsveranstaltungen: Fragebögen existieren in den jeweiligen Muttersprachen, in denen die Informationsveranstaltung stattfindet. Die Fragebögen werden am Ende einer jeden Veranstaltung an die Gäste/Teilnehmende der Infoveranstaltung verteilt, anonym ausgefüllt und wieder vor Ort abgegeben. Die ausgefüllten Fragebögen gehen dann direkt ins Büro.
Die Auswertung aller Fragebögen läuft zentral bei SUCHT.HAMBURG, über unser Referat Forschung und Evaluation.

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Umsetzung der Good Practice-Kriterien

Partizipation

Das Kriterium wurde folgendermaßen umgesetzt:

Ohne die Zielgruppe bzw. Ehrenamtlichen (Keypersons) ist das Projekt u.a.bei der inhaltlichen Gestaltung nicht möglich. Zum Beispiel werden die Inhalte der Schulugen für die Ehrenamtlichen durch die Erfahrungen der bisherigen Ehrenamtlichen inhaltlich vorbereitet, zusammengestellt und durchgeführt.
Der Zugang zur Zielgruppe, also die Gäste/Teilnehmenden unserer Informationsveranstaltung, könnten wir als Projektleitung gar nicht umfassend erreichen und ansprechen. Auch hierfür ist die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen unumgänglich. Diese haben sowohl sprachlich, kultuell und vertrauliche Beziehungen zu ihren jeweiligen Communities.
Die Ehrenamtlichen machen regelmäßig Vorschläge zur Erweiterung unseres Angebotes. Manche Ideen sind umsetzbar und andere müssen längere Wege aufnehmen oder sind nicht umsetzbar. Das klären wir dann im Gespräch.

Folgende Erfahrungen haben wir dabei gemacht:

Die Herausforderung in diesem Projekt mit all der Partizipation ist die langjährige Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen zu halten. Doch dies ist nicht in jedem Falle möglich, realistisch betrachtet, denn dieses Projekt lebt zwar von den Ehrenamtlichen, doch die Ehrenamtlichen nicht von diesem Projekt. Deshalb ist es verständlich, dass familiäre, berufliche oder andere persönliche Veränderungen eines jeden Ehrenamtlichen die Reduzierung oder Aufgabe/Nichtfortsetzen des Engagements in diesem Ehrenamt bedeutet kann.
Das ist und bleibt eine Herausforderung.


Stand

24.07.2017

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