Sprach- und Integrationsmittelnde für Gesundheitsbereich
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Viele der in Thüringen lebenden Migranten und Flüchtlinge fehlen ausreichende Deutschkenntnisse, um ein Gespräch mit einem Arzt führen zu können. Es mangelt an Worten und Gesten, um Schmerz und andere gesundheitliche Probleme ausdrücken zu können. Kulturelle Unterschiede bei der Beschreibung und Lokalisierung von körperlichen Beschwerden führen immer wieder zu Missverständnissen zwischen Patient und Arzt. Diagnose und Behandlung beruhen daher auf ungenauen Angaben. Einige Migranten behelfen sich in dieser Situation mit Freunden, die ein paar Worte mehr verstehen, mit zufällig anwesenden Reinigungskräften im Krankenhaus oder gar den eigenen Kindern, die in der Schule Deutsch lernen. Doch auch die Hilfe zur Selbsthilfe erweist sich in der Praxis als „äußerst problematisch“, berichten Patienten und Ärzte.
In Thüringen wurde der Bereich der Hilfen für Migrant/innen und Flüchtlinge im Gesundheitsbereich bisher nur unzureichend fokussiert. Aus diesem Grund wurden in den vergangen Jahren durch IBS, in Kooperation mit refugio thüringen e.V., Menschen mit Migrationshintergrund und guten Deutschkenntnissen als Sprach- und Integrationsmittler/innen ausgebildet. Sprach- und Integrationsmittler/innen sind Personen, die sich im Sozial- oder Gesundheitsbereich als Dolmetscher/innen betätigen.
Die Ausbildung der Sprach- und Integrationsmittelnden in Thüringen wurde im März 2013 mit der Abnahme der Abschlussprüfungen beendet. Im Anschluss an das Qualifizierungsende wurden die Sprach- und Integrationsmittler/innen in den Vermittlungsservice für Sprach- und Integrationsmittler/innen in Thüringen (SprIntpool Thüringen) übernommen und stehen für Einsatzanfragen im gesamten Bundesland zur Verfügung.
Der Vermittlungsservice ermöglich allen Fachkräften des Gesundheits- und Sozialwesen die kurzfristige Hinzuziehung einer/s qualifizierten Fachdolmetscher/in.
Mit der Vermittlung Professioneller Sprach- und Integrationsmittler/innen soll die übliche Praxis der Übersetzungshilfe durch Familienangehörige – meist die der eigenen Kinder – oder auch durch zufällig anwesendes Reinigungspersonal durch qualifiziertes „Dolmetschen“ und „Übersetzen“ abgelöst werden.
Dokumente zur Darstellung des Angebotes
Kontakt
Frau Josina Monteiro
Johannesstraße 112
99084 Erfurt (Thüringen)
Telefon: 0361 / 51150021
E-Mail: sprintpool(at)ibs-thueringen.de
Website: http://www.ibs-thueringen.de
Projektträger
Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gemeinnützige GmbH
Johannesstraße 112
99084 Erfurt
Laufzeit des Angebotes
Beginn: April 2012
Abschluss: kein Ende geplant
Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?
- Geflüchtete
- Migrant/-innen in schwieriger sozialer Lage
Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen
- Altersgruppenübergreifend
Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für
- Keine geschlechtsspezifischen Angebote
Schwerpunkte des Angebotes
- Steigerung der Selbstständigkeit / Selbstbestimmung
- Selbsthilfe
- Qualitätsentwicklung
- Organisationsentwicklung
- Soziale Teilhabe (Integration, Inklusion)
Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt
- Sonstiges:
Qualitätsentwicklung
Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?
Qualitätsmanagement wurde eingeführt
Kundenfeedbackbefragungen finden regelmäßig statt
Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)
Quelle der Veröffentlichung/URL: Projektbezogener Sachbericht
Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.
Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.
Stand
12.03.2015